Wolf Lotter bricht in seinem neuesten Buch eine Lanze für die Vielfalt. Denn nimmt man es aus seiner Sicht mit der Würde und der Selbstbestimmtheit des Menschen ernst, dann kann man nur entschieden gegen jede Art von Gleichmacherei und damit Bevormundung auftreten. Derartige Gefahren lauern vielerorts, meint Lotter: in politischen Ideologien genauso wie in nicht intendierten Fehlentwicklungen des Kapitalismus. Er plädiert in fünf entsprechend benannten Kapiteln für Unterscheidung (immer und überall), lädt ein zur Inventur, befasst sich eingehend mit Gerechtigkeit (und warum sie mit Gleichheit nichts zu tun hat), ermutigt zum Wettbewerb und zeigt auf, wie Versöhnung (mit den zuweilen unangenehmen Unterschieden) gelingen kann.
Mit Wolf Lotter konnte ich vor Kurzem auch auf der Buch Wien diskutieren – das gibt es hier zum Nachschauen.