In ihrem 256 Seiten starken Roman erzählt Lucy Fricke – nachdenklich und packend – zugleich die Geschichte einer Diplomatin, die den Glauben an die Diplomatie verliert. Auch wenn das Buch 2022 erschienen ist, geht es dabei nicht um den Krieg in der Ukraine, die Frage nach den Möglichkeiten und Grenzen von Diplomatie stellt sich heute aber wieder sehr deutlich. Lucy Fricke schreibt zu Beginn ihres Buches zwar, dass die „Handlung und alle handelnden Personen frei erfunden [sind] und jede Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen so zufällig [wäre] wie alles andere im Leben.“ Montevideo und Istanbul, die Schauplätze ihrer Handlung, lässt sie aber ebenso lebendig werden in ihren Schilderungen wie die einzelnen Charaktere. Und auch wenn man nichts für die aktuelle Weltpolitik ableiten will aus dem Roman, so ist er doch eine Erzählung, die anrührt und nachhallt.
(Über Frauen in der Diplomatie haben wir kürzlich auch ausgehend von Elisabeth Motschmanns Band „Female Diplomacy“ diskutiert. Zum Nachschauen hier).