Jahrbuch für Politik 2020: Über türkis-grün und Corona

“Wissenschaftliche Analyse und Reflexion der politischen Entwicklung” bietet für Klaus Poier das Jahrbuch für Politik der Politischen Akademie. Der Grazer Politik-Professor hielt den Eröffnungsimpuls bei der Präsentation des Jahrgangsbandes 2020, für ihn sehe sich das Jahrbuch “wissenschaftlicher Objektivität und Methodenvielfalt” verpflichtet und trage so zu Offenheit und Dialog bei. Ihn persönlich habe ich seit Beginn seiner wissenschaftlichen Karriere begleitet.

AnchorÜber das Jahrbuch für Politik 2020

Das Jahrbuch für Politik wird von Andreas Khol, Stefan Karner, Wolfgang Sobotka, Bettina Rausch und Günther Ofner herausgegeben und gilt als Standwerk für Politik und Zeitgeschichte in Österreich. Erstellt wird es von der Politischen Akademie, deren Präsidentin Bettina Rausch die “wissenschaftliche Aufarbeitung politischer Ereignisse” als wesentliche Aufgabe der Akademie sieht. Mit dem Jahrbuch will sie “zu einer sachlichen Debatte über Politik” beitragen und “wesentliche politische Entwicklungen für die Nachwelt dokumentieren.”

Das erfolgt für das Jahr 2020 in 52 Beiträgen auf knapp 600 Seiten. Etwa die Hälfte davon ist der Corona-Pandemie gewidmet, die aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet wird – von Arbeit und Wirtschaft über Wissenschaft, Bildung und Kultur bis hin zu Parteiarbeit in Corona-Zeiten. Der Politologe Reinhard Heinisch untersucht Zusammenhänge zwischen Populismus und Einstellungen zur Pandemie, die Philosophin Caroline Heinrich beschreibt die Mechanismen und Wirkungen von Verschwörungstheorien.

Aber auch anderen Themen finden ihren Platz. Politische-Akademie-Präsidentin Bettina Rausch bewertet die türkis-grüne Regierungsarbeit abseits von Corona, der ehemalige Nationalratspräsident Andreas Khol zieht eine – kritische – Zwischenbilanz über den Ibiza-Untersuchungsausschuss. Die Wien-Wahl wird untersucht von Franz Sommer und Eva Zeglovits. Lisa Fellhofer stellt die neu eingerichtete Dokumentationsstelle Politischer Islam vor, der FAZ-Journalist Philip Plickert blickt Richtung Afrika und beschreibt die zu erwartenden Migrations-Herausforderungen.

In historischen orientierten Beiträgen bietet das Jahrbuch eine Diskussion über die Einordnung von Karl Renner (von Doris Bures, Franz Schausberger und Wolfgang Sobotka), die Würdigung des 100. Geburtstages der Bundesverfassung (Verfassungsgericht-Präsident Christoph Grabenwarter) und einen Rückblick auf die 75jährige Geschichte der Volkspartei durch Johannes Schönner vom Karl von Vogelsang Institut.

AnchorBestellmöglichkeit

Das Jahrbuch für Politik 2020 können Sie in unserem Büchershop bestellen.
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ISBN: 978-3-205-21368-0
Autoren: Andreas Khol, Stefan Karner, Wolfgang Sobotka, Bettina Rausch, Günther Ofner (Hg.)
Edition: Eine Publikation der Politischen Akademie, 2021
Verlag: Böhlau Verlag
€ 47

AnchorDie Online-Präsentation zum Nachschauen

Bei der Präsentation des Jahrbuchs für Politik gab zunächst Klaus Poier, Professor am Institut für öffentliches Recht und Politikwissenschaften der Universität Graz, einem Einstiegsimpuls.

Danach präsentierten die Herausgeberin und Präsidentin der Politischen Akademie Bettina Rausch mit dem Herausgeber Andreas Khol – unter der Moderation von der Direktorin der Politischen Akademie, Elisabeth Mayerhofer – das Buch.

In drei Breakout-Sessions konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer tiefer in die Inhalte des Jahrbuches einsteigen und mit ausgewählten Autorinnen und Autoren ins Gespräch kommen:

Populismus und Verschwörungstheorien

  • Caroline Heinrich – Universität Wien, Philosophie
    Das Jahr der Verschwörungstheorien. Die Popularität von Verschwörungstheorien und das Problem ihrer Dekonstruktion
  • Johannes Domsich – Unternehmensberater, Kulturwissenschaftler
    Hass im Netz
  • Moderation: Georg Stadler – Geschäftsführer Figl Institut

Corona: Auswirkungen auf Alltag und Psyche

  • Sylvia Kritzinger – Universität Wien, Staatswissenschaft
    Das Austrian Corona Panel Project
  • Ida-Maria Kisler – Donau-Universität Krems, Lehrgangsleiterin ABILE
    Der Lockdown. Überlegungen zu psychosozialen Folgen politischer Maßnahmen im Kontext der COVID-19-Pandemie aus psychotherapeutischer Sicht
  • Martin Themessl-Huber – Psychotherapeut, Lehrtherapeut des ABILE
    Der Lockdown. Überlegungen zu psychosozialen Folgen politischer Maßnahmen im Kontext der COVID-19-Pandemie aus psychotherapeutischer Sicht
  • Moderation: Martina Tiwald – ehemalige Vorsitzende der Bundesjugendvertretung

Die Europäische Union und die Pandemie

  • Karl Jurka – Politikberatung
    Europäische Geschichte wider Willen – Europapolitik von Angela Merkel und Ursula von der Leyen. Ein Vergleich
  • Walter Obwexer – Universität Innsbruck, Rechtswissenschaften
    „EU-Wiederaufbaufonds“ – Schuldenunion versus „Frugale Fünf“. Eine politische Schicksalsfrage
  • Moderation: Florian Dagn – Generalsekretär der Jungen Volkspartei

Anchor“Zwei Minuten zwanzig” – Herausgeber und Autorinnen und Autoren stellen das Jahrbuch für Politik 2020 vor

Seit 1977 ist er im Herausgeber-Team dabei: Andrea Khol

Über den Migrationsdruck aus Afrika hat Philip Plickert, London-Korrespondent der FAZ.NET – Frankfurter Allgemeine Zeitung in der aktuellen Ausgabe des Jahrbuch für Politik geschrieben

Politikwissenschaftler und Autor Reinhard Heinisch von der Universität Salzburg

Sabine Seidler, die Rektorin der TU Wien und Präsidentin der österreichischen Universitätenkonferenz, hat im Jahrbuch 2020 über die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Wissenschaft geschrieben

Parteikommunikation funktioniert anders während Krisen. Wolfgang Hattmannsdorfer, Landesgeschäftsführer der Oberösterreichischen Volkspartei hat sich im Jahrbuch für Politik 2020 mit der Parteikommunikation während der Corona-Pandemie beschäftigt. Bei seinem Einblick in das Jahrbuch 2020 zeigt er uns wichtige Aspekte und Herausforderungen.

Bernhard Ebner, Landesgeschäftsführer der Volkspartei Niederösterreich hat im Jahrbuch 2020 über Parteikommunikation während der Corona-Pandemie geschrieben. Wie diese aussieht und wie sie erfolgreich sein kann hat er konkret am Beispiel der Volkspartei Niederösterreich dargestellt. Mit ihm blicken wir in das Jahrbuch 2020.

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