Neue Arbeitswelten: Home-Office, flexible Arbeitszeit und Arbeitgeberattraktivität

Große Veränderungen, wie die zunehmende Digitalisierung aller Lebensbereiche, machen auch vor der Arbeit nicht halt. Technologische Innovationen ermöglichen völlig neue Formen des Arbeitens, wie etwa Home Office und Zusammenarbeit über Landesgrenzen hinweg. Ebenso machen sie neue Jobs notwendig und verändern bestehende Berufs- und Qualifikationsprofile. Hinzu kommen neue Ansprüche der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an ihren Arbeitsplatz sowie ihre Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber. Flexible Arbeitszeiten, Work-Life-Balance und Gesundheitsförderung werden dabei immer wichtiger. Diese neuen Ansprüche stellen auch die Arbeitgeberseite vor neue Herausforderungen. Hinzu kommt der Fachkräftemangel, der heute fast alle betrifft, die auf der Suche nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind.

Gemeinsam mit dem ÖAAB Burgenland lud die Politische Akademie zur Diskussion dieser Themen mit dem Arbeitsforscher Michael Bartz und der Landesgeschäftsführerin des AMS Burgenland Helene Sengstbratl. In ihren Impulsreferaten waren sich Expertin und Experte einig, dass die Arbeitgeberattraktivität ein zunehmend höheres Gewicht bei der Jobauswahl bekommen hat. Für Sengstbratl war dementsprechend klar, dass alle Betriebe gefordert seien, kreativere Wege zu finden, diese Attraktivität zu erreichen. Einflussfaktoren seien dabei unter anderem die Flexibilität der Arbeitszeit, Führungsstil, Arbeitsklima und der höhere Sinn bzw. Zweck des Unternehmens. Home Office sei seit der Coronapandemie für viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kein Benefit mehr, sondern eine Voraussetzung für die Wahl des Arbeitgebers, erklärte Bartz. 70 bis 80% der Unternehmen hielten dementsprechend auch weiterhin am Home Office fest.

Verschärft werde die Situation am Arbeitsmarkt durch den Fachkräftemangel, so Sengstbratl. Der demografische Wandel, die abnehmende Zahl junger Arbeitskräfte und die Baby-Boomer-Pensionierungswelle bis 2032 seien für diesen ausschlaggebend. Als AMS Burgenland setze man diesem unter anderem Facharbeiterintensivausbildungen, Weiterbildungen und Lehrausbildungen im Bereich Elektronik, Gastronomie und Metall entgegen.

Im Anschluss an die Inputs diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den beiden Vortragenden in zwei Kleingruppen über die Themen Arbeitskräftemangel sowie Home-Office und Work-Life-Balance.

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