Auch Mut ist ansteckend: Aufgeblättert mit Wolfgang Schüssel

Mit dem ehemaligen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel nahm einmal mehr ein ganz großer aus der österreichischen Politik vor der Kamera im Zuge der „Aufgeblättert“-Reihe der Politischen Akademie Platz. Der Andrang ist groß und selbst in Zeiten von Online-Veranstaltungen sind rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei, diskutieren mit und stellen an diesem Abend Fragen.

Schüssel gibt Einblicke in sein neues Buch „Was. Mut. Macht.“ und unterhält sich mit Präsidentin Bettina Rausch über Grundsätzliches der Volkspartei, von bedeutenden Momenten aus der Politik bis hin zu privaten Erlebnissen. Für den früheren Bundeskanzler sind die Wurzeln der Volkspartei in christlichen Werten, in werteorientiertem Konservativismus und in der liberalen Idee die Basis und Stärke einer erfolgreichen Volkspartei. Das Ergebnis dieser Werte sind fortschrittliche Denkanstöße wie eine ökosoziale Marktwirtschaft, die bereits im letzten Jahrhundert erdacht wurde oder eine friedliche europäische Gemeinschaft. Ein vereintes Europa als Traum so vieler österreichischen Politiker von Josef Klaus, über Hans Mayr bis hin zum Wegbereiter des EU-Beitritts Alois Mock steht heute vor vielen Herausforderungen, nicht zuletzt durch Corona. Der erfahrene Politiker sieht für die EU sowie für aktuelle interreligiöse Spannungen die Lösung in der Kommunikation und einem Aufeinander Zugehen, das nicht durch falsch verstandene Toleranz gehindert werden soll.

Sowohl Bettina Rausch als auch Wolfgang Schüssel sind sich einig, dass Volkvertreter zu sein mit großer Verantwortung verbunden ist. Die Auseinandersetzung gehört zwar zur Politik dazu, doch ebenso das Zusammensetzen, -arbeiten und Lösungen finden. Parlamentarismus solle nicht vom gegenseitigen „Anpatzen“ leben, sondern davon, den Blick gemeinsam auf den größeren Horizont zu richten. Mag sein, dass der Titel „Was. Mut. Macht.“ vielleicht sogar einen Bezug zur aktuellen Corona-Situation hat. Zur Pandemie machen jedenfalls die abschließenden Worte des ehemaligen Bundeskanzler Mut: „Das Problem bei Angst und Mut ist, sie haben etwas gemeinsam: Angst ist ansteckend. Und Mut ist ansteckend. Ich denke, wir sollten die positiven Ansteckungen weitergeben.“

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