“Aufgeblättert” wurde “Zukunft.Mobilität”

Für neue gesellschaftliche Entwicklungen und ökonomische sowie ökologische Herausforderungen braucht es im Bereich der Mobilität zukunftsfähige Lösungen. Mit Aufgeblättert: Zukunft.Mobilität lud die Politische Akademie gemeinsam mit Modern Society in der ersten Präsenzveranstaltung seit März zu einem Abend mit hochkarätigem Podium ein.

Die Herausgeber und Autoren des Sammelbandes erzählen über die unterschiedlichen Aspekte der Mobilität in unserer Zeit, über Chancen in der Zukunft und die Aufgaben der Politik heute. Hausherrin und Präsidentin der Politischen Akademie Bettina Rausch zeigt sich erfreut, dass altbekannte und neue Gesichter nach dem Lockdown wieder den Weg auf den Campus gefunden haben. Im Wertezentrum der Volkspartei sei Platz grundsätzliche politische Fragen zu diskutieren, die über die Tagespolitik hinausgehen, weshalb das brandaktuelle Thema von Mobilität in Verbindung mit den Herausforderungen des Klimawandels dementsprechend aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet würde. Die Ökosoziale Marktwirtschaft sei in dieser Diskussion die Basis für Entscheidungen in der Zukunft.

Präsident von Modern Society Markus Kroiher zeigt die Bedeutung des Themas in seinen Eröffnungsworten auf, denn in der heutigen Zeit sei Mobilität einmal mehr Grundvoraussetzung für unsere Gesellschaft. Das Zusammenleben komme zum erliegen, wenn Mobilität nicht gewährleistet sei, das habe uns die Corona-Pandemie erleben lassen. Europaparlamentarier Lukas Mandl erweitert diese Bedeutung mit der Ansicht, dass ohne die Vernetzung der Menschen Friede und Wohlstand nicht möglich sei und erinnert zurück, dass die EU durch die vier Grundfreiheiten das Fundament für ein friedliches Europa geschaffen habe.

In der Keynote des Abends stellt Staatssekretär Magnus Brunner die Ökosoziale Marktwirtschaft in den Mittelpunkt und sieht die neue Koalition als Chance im Bereich der Technologie, Verkehr und dem Klimaschutz. Innovation voranzutreiben sei Schlüssel für ein erfolgreiches Zusammenspiel zwischen Wirtschaft, Industrie und Umweltschutz, führt Brunner weiter aus und bekräftigt, dass bei allen Maßnahmen der Wirtschaftsstandort Österreich immer mitgedacht werden müsse. Im Verkehr, der wesentlicher Bestandteil der Emissionen in Österreich ist, brauche es im Öffentlichen- und Individualverkehr saubere Alternativen ohne Komfortverlust, sei es in der E-Mobilität oder einem wichtigen Zukunftsträger wie dem Wasserstoff. Brunner beendet seine Gedanken mit dem Leitmotiv, dass keine Technologie gegeneinander ausgespielt werden solle, sondern die besten Eigenschaften genutzt werden müssen, um unsere Umwelt für die kommenden Generationen zu erhalten. Anschließend diskutieren die Autoren Günther Ofner (Flughafen Wien) und Standortanwalt Alexander Biach über den Wirtschaftsstandort Österreich im Spannungsfeld von Klimaneutralität und Wettbewerb.

Ofner erzählt über den Fortschritt in der Luftfahrt durch neue Technologien und das Ziel mit dem Flughafen Wien in den kommenden Jahren, als erster Flughafen weltweit, einen klimaneutralen Betrieb zu erreichen. Ergänzend dazu erläutert Biach die Bedeutung solcher Unternehmen für die Wertschöpfung in Österreich und kritisiert, dass Verfahren unendlich viele Gutachten benötigen, wodurch diese lange dauern und sehr teuer würden. Die Autoren sind sich einig, dass es für Lösungen in der Klimapolitik ein gemeinsames europäisches Vorgehen und Konzepte brauche um Klimaziele zu erreichen.

Mobilität ist nicht nur für Tourismus unverzichtbar, sondern Hochschulen und Universitäten sind ebenso auf den Austausch angewiesen. So erklärt Autor Elmar Pichl mit Fokus auf Erasmusstudenten und internationale Programme, dass durch diese Vernetzung der Einzelne im Ausland Wissen gewinne und Wissen ins Land gebracht würde. Schlussendlich sind die Autoren der Ansicht, dass Mobilität politisch gesteuert werden müsse. In der Vergangenheit gab es, so sagt Steuerrechtsprofessor Gunter Mayer, ambitionierte Versuche Steuern zu ökologisieren. In den nächsten Jahren brauche es besonders im Bereich der Steuern Anreize, zum Beispiel bei einer neu durchdachten Pendlerpauschale, um das Klima mit Hausverstand nachhaltig zu schützen.

Verkehrspolitikerin und Europaparlamentarierin Barbara Thaler beendet den Abend mit einem Gedankenanstoß, als Grundlage für Entscheidungen die Geschichte hinzu zu ziehen und aus vergleichbaren historischen Problemen Lösungen zu finden. In den nächsten Jahren kommen viele richtungsweisende Entscheidungen auf Europa zu und wir müssen uns die Frage stellen, wie wir uns in Zukunft bewegen wollen.

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