Vorlesungsreihe Volkswirtschaftliche Grundlagen: Wie Wirtschaft funktioniert und Wohlstand bleibt

Was bedeutet Inflation und wie kann Politik stabilisierend auf die Wirtschaft wirken? Wieso ist Wettbewerb für eine gut funktionierende Wirtschaft wichtig? Wie sieht das Zusammenspiel von Ökologie und Ökonomie für eine nachhaltige Wirtschaft aus?

Diesen und mehr Fragen widmete sich im April die Politische Akademie der Volkspartei in einer Vorlesungsreihe zum Thema “Volkswirtschaftliche Grundlagen”. In vier Einheiten wurde mit ausgewiesenen Expertinnen und Experten den Teilnehmenden ein Überblick zu Wirtschaftstheorie und Praxis gegeben. Dabei ist die aktuelle Lage der Wirtschaft nicht zu kurz gekommen.

In der ersten Vorlesung skizzierte Michael Buchner, Ökonom und wirtschaftspolitischer Berater des Bundeskanzlers, wie Wirtschaftspolitik in Krisenzeiten abläuft. Dabei hob er die Ursachen der Inflation hervor. Ein Grund weshalb die Inflation in Österreich besonders hoch sei, hätte mit der “Lohn-Preis-Spirale” oder der “Preis-Lohn-Spirale” zu tun. Die sogenannte “Benya-Formel” werde als Grundlage der sozialpartnerschaftlichen Lohnverhandlungen herangezogen. Diese sorge in Österreich dafür, dass die Löhne an die Inflationsrate plus einen Anteil am Produktivitätszuwachs angepasst werden. Dies befeuert die Inflation aber weiter, weil mehr Geld in den Umlauf kommt.

Was die negativen Konsequenzen von Inflation seien, führte Ralf Kronberger, Ökonom und Abteilungsleiter an der Wirtschaftskammer in der zweiten Vorlesung aus. So löse Inflation ein Verteilungsspiel aus: Wer ist schneller darin, die Preise zu erhöhen? Sind es die Unternehmen oder die Arbeitnehmer? Egal wer, es hätte zur Konsequenz, dass andere mit den Preisen nachziehen. Eine weitere Konsequenz sei, dass durch die Inflation auch die Wettbewerbsfähigkeit leidet. Österreichische Unternehmen, die höhere Löhne zahlen müssen, hätten einen Nachteil in der Exportwirtschaft, insbesondere gegenüber Unternehmen in Ländern, in denen nicht so hohe Löhne ausgezahlt werden. Das schwäche die heimische Wirtschaft.

Dass jedoch eine florierende Wirtschaft und die soziale sowie ökologische Verantwortung nicht entgegengesetzt sein müssen, erklärte Wilfried Stadler in der dritten Vorlesung. Die freie Marktwirtschaft sei nur damit gerechtfertigt, dass sie gut für die Gesellschaft sei. Hier sei Österreich und die ÖVP mit der Konzeption der Öko-Sozialen Marktwirtschaft Vorreiter. Josef Riegler formulierte bei seiner Antrittsrede als Landwirtschaftsminister im Jänner 1987 das strategische Dreieck der Öko-Sozialen Marktwirtschaft: „ökonomisch leistungsfähig, sozial orientiert, ökologisch verantwortungsvoll“. Dieses Konzept wurde 1989 Teil des ÖVP-Parteiprogramms.

Den krönenden Abschluss der Vorlesungsreihe machte die Generaldirektorin der österreichischen Bundeswettbewerbsbehörde. Sie skizzierte warum Wettbewerb für eine starke Wirtschaft notwendig sei, es aber immer wieder dazu kommt, dass Menschen und Unternehmen dem Wettbewerbsdruck entkommen wollen. So käme es zu Absprachen zwischen Unternehmen, die das gleiche Produkt verkaufen. Sie machen es sich untereinander aus, wie sie sich auf dem Markt verhalten werden. Um diesen Tendenzen von Kartellbildungen entgegenzuwirken, brauche es rechtliche Rahmenbedingungen. Funktionierender Wettbewerb führt dann dazu, dass Unternehmen in Eigenverantwortung und Eigeninteresse handeln. Dies wiederum steigere die Wahrscheinlichkeit für rationale Entscheidungsfindung und Innovation. Außerdem werden durch Wettbewerb tendenziell höhere Gewinne erzielt als in einer Planwirtschaft, was zu mehr Wohlstand führe.

Alle Vorlesungen boten viel Grund zur Diskussion. Den Teilnehmenden wurde die Möglichkeit geboten, Fragen zu stellen und Themen zu hinterfragen, worauf die Vortragenden eingegangen sind. Ein besseres Verständnis von der freien Marktwirtschaft wurde dadurch gestärkt. So können die Vorteile von Wettbewerb und einer freien Marktwirtschaft auch weitergetragen werden.

Die Folien der Vorlesungen gibt es unter folgenden Links zum Nachsehen:

Die Vorlesung der ersten und dritten Einheit gibt es auch zum Nachschauen auf unserer Facebook-Seite.

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