Grete-Rehor-Matinée: Frauen und das Rampenlicht

Frauen und ihre Geschichten sichtbar machen – das ist der Grundgedanke der Grete-Rehor-Matinée.

Grete Rehor war eine Pionierin in einer Männerdomäne. Als alleinerziehende Kriegswitwe hat sie die Karriere einer Spitzenpolitikerin eingeschlagen und wurde 1966 die erste Ministerin Österreichs. Ihre Geschichte gilt als Vorbild für viele Menschen in Österreich: Die Politische Akademie nimmt das zum Anlass, bei einer Matinée Pionierinnen und ihre Geschichten vorzustellen. Lernen aus Biographien steht dabei im Fokus.

Heuer stand die Grete-Rehor-Matinée unter dem Motto „Frauen und das Rampenlicht“. Im Zentrum der Aufmerksamkeit zu sein, ist für viele Frauen Ziel und Herausforderung gleichermaßen. Wie kommt man ins Rampenlicht? Was braucht es dazu? Wie geht man mit den Vor- und Nachteilen öffentlicher Aufmerksamkeit um? Diese und andere Fragen macht die Politische Akademie heuer bei der Rehor-Matinée zum Thema.

Tut etwas!

Die diesjährige Grete Rehor Matinée wurde mit einer musikalischen Darbietung der Sängerin und Kabarettistin Isabell Pannagl eröffnet. Bettina Rausch, Präsidentin der Politischen Akademie, wies in ihrem Eingangsstatement auf die Rolle der Frauen als Vorreiterin in der Politik hin. Seit ihrer Übernahme als Präsidentin der Akademie war es auch ein großes Anliegen, Frauen und ihr Engagement in Politik und Gesellschaft sichtbar zu machen – etwa mit der Benennung des Grete Rehor Salons im Springer Schlössl der Politischen Akademie. Im Zusammenhang mit Grete Rehor strich Rausch Rehor’s Maxime – „Tut etwas“ – besonders heraus. Dies sei ebenso als Ratschlag als auch als Aufforderung zu verstehen. Mehr über Grete Rehor und ihr Leben kann hier nachgelesen werden.

Rampenlicht – ein Raum den es zu gestalten und zu nutzen gilt

Anna Badora, Intendantin, Regisseurin und Autorin, stellt in ihrer Key-Note bedeutende Frauen vor, mit deren Lebensgeschichte sie sich in ihrem Buch – “13 Leben. Frauenporträts – inspirierend und wegweisend” – auseinandergesetzt hat. Das Rampenlicht, so Badora, sei ein Begriff aus der Theaterwelt. Und zwar aus einer Zeit als Theater noch mit Kerzenlicht beleuchtet wurden und es daher nicht mögliche gewesen sei, die Bühne voll auszuleuchten. Das Rampenlicht sei also jener Raum gewesen, den es zu gestalten und zu beleben galt. Badora berichtete in ihrer Keynote von Frauen wie  der Schauspielerin Adele Neuhauser über die junge Komponistin Alma Deutscher und die ehemalige Festspielpräsidentin Helga Rabl.-Stadler bis hin zur ersten Kanzlerin des Landes, Brigitte Bierlein Alle hätten das Rampenlicht als Raum begriffen, den es ebenso zu gestalten wie für große Ziele zu nutzen gelte.

Austausch und voneinander lernen

Anschließend startete der interaktive Teil der Matinée, bei dem die Gäste die Möglichkeit bekamen in den direkten Austausch mit den drei Speakerinnen der Veranstaltung zu treten. Isabell Pannagl, Shooting-Star der österreichischen Kabarett-Szene und Chansonière beleuchtete ihren steinigen Werdegang inklusive abgebrochenem Jus-Studium hin zur erfolgreichen Bühnenkarriere. Vor allem die Verantwortung und Doppelbelastung mit ihrem Kleinkind war für sie eine neue Herausforderung, die Frauen in allen Bereiche unter einen Hut bringen müssten.

Danielle Spera gab ihrer Gruppe Einblicke in den Arbeitsalltag als Direktorin des Jüdischen Museums. In dieser Rolle war es ihr vor allem ein Anliegen, auch die jüdische Gemeinde und ihre lange Geschichte in Wien vor den Vorhang und ins Rampenlicht zu holen. Sie berichtete aber auch von Ihrer Zeit als ZIB-Anchor Woman und der damit einhergehenden Popularität, die auch immer wieder eine Herausforderung sei.

Einblicke ins kulturelle Leben lieferte Anna Badora. Vor allem in Wien lege man ja besonders Augenmerk auf das Schauspiel, auf Bühnen und in Theatern. Man dürfe keine Scheu vor dem Rampenlicht haben. Man dürfe das Rampenlicht aber nicht als Ziel sehen, sondern als Werkzeug zur Veränderung”, empfiehlt Badora. Vor allem Frauen sollten das begreifen und nutzen.

Abschluss und Höhepunkt der Matinée war die Zertifikatsverleihung an die Absolventinnen des Grete Rehor Lehrgangs. Mit der Grete Rehor Lehrgang stellt die Politische Akademie ein Bildungsangebot für aufstrebende Frauen in der Politik zur Verfügung, das Qualifizierung in ausgewählten Politikfeldern und Vernetzung auf höchster Ebene ermöglicht. Die Absolventinnen konnten zum Abschluss der Matinée ihre Zertifikate von Präsidentin Rausch entgegennehmen.

Einen Teil der Matinée können Sie hier nachsehen:

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